Pflanzen als Verstecke für Skorpione
Schädliche Pflanzen wie Bromelien und Palmen mit ihren trockenen Blättern können den Garten in ein Refugium für Skorpione verwandeln. Diese Pflanzen schaffen feuchte Ecken mit Rissen, in denen Skorpione alles finden, was sie brauchen: Feuchtigkeit, Schatten und Schutz vor Fressfeinden.
Auch die Struktur mancher Pflanzen sorgt für kleine, feuchte und dunkle Rückzugsorte mit Spalten und Ritzen. Wenn sich Wasser oder abgestorbene Blätter ansammeln, entsteht fast schon ein sicherer Zufluchtsort für Skorpione – und es gibt keine Pflanze, die ihnen da wirklich etwas entgegensetzen kann.
Studien zu Skorpionarten
Forschungen zeigen, dass manche Skorpione, wie der Tityus neglectus in Brasilien, Bromelien als Unterschlupf nutzen. Diese Pflanzen speichern Wasser in ihren rosettenförmigen Blättern und bilden so kleine Wasserspeicher. Der Tityus neglectus kann sogar fast acht Minuten im Wasser verbringen, um Gefahren aus dem Weg zu gehen. Zwar ist das Gift dieser Art für Menschen in der Regel ungefährlich, aber man sollte trotzdem vorsichtig sein.
Tipps für den Garten
Wer Skorpione vermeiden möchte, sollte ein paar Dinge beherzigen. So empfiehlt es sich, Bromelien von Türen, belebten Wegen und Wänden fernzuhalten. Regelmäßiges Aufräumen und ein gutes Wassermanagement sind dabei sehr hilfreich. Bei mexikanischen Fächerpalmen (Washingtonia robusta) sammelt sich oft das abgestorbene Blattwerk um den Stamm. Entfernt man diese, reduziert man nicht nur die Versteckmöglichkeiten für Skorpione, sondern auch für Nagetiere und Schlangen.
Auch dichte Büsche, enge Ranken an Wänden und Laubhaufen laden Skorpione ein. Daher sollte man darauf achten, das Wachstum etwas zu lichten und Büsche regelmäßig zu trimmen.
Taktiken, um Skorpione fernzuhalten
Neben der richtigen Pflanzenauswahl gibt es weitere Tricks, um Skorpione loszuwerden. Es hilft, Töpfe und Blumenbeete nicht direkt an Hauswände zu platzieren und darauf zu achten, dass keine Kakerlaken in den Garten einziehen – schließlich lockt beides Skorpione an. Natürliche Barrieren können ebenfalls helfen, unerwünschte Gäste fernzuhalten.
Das Instituto Butantan rät zu ein paar einfachen Maßnahmen: Räumt den Garten von Unrat und abgestorbenen Blättern auf; dichtet Risse an Abflüssen und Türen ab; montiert stabile Fensterfliegengitter; lasst keine Schuhe oder Kleidung draußen liegen; und sorgt dafür, dass Pflanzen nicht direkt an Wänden oder Fundamenten wachsen.
Eigene Erfahrungen
Einige Gartenbesitzer haben berichtet, wie Bromelien zunächst wegen ihrer schönen Farben und geringen Pflege den Garten verschönerten. Nachdem jedoch Skorpione gesichtet wurden, wurden die Bromelien von Türen weggerückt und stehendes Wasser regelmäßig entfernt. Die Besuche der Skorpione nahmen daraufhin deutlich ab.
Diese Erfahrungen zeigen: Wenn man die richtigen Pflanzen auswählt und den Garten gezielt pflegt, kann man unerwünschte Gäste wie Skorpione weitgehend in Schach halten. So lebt man nicht nur skorpionfrei, sondern fördert auch ein gutes Miteinander mit der Natur.